Donnerstag, 22. November 2012

Windows 8 - Ein paar Tipps und meine Meinung dazu


Ich verwende Windows 8 jetzt doch schon sehr lange, weil ich es unter VMWare als Entwicklungsmaschine verwendete (also als virtuellen Computer). Das hatte vor allem den Vorteil, dass ich eine weitere gültige Windows Version hatte und zum zweiten auch um das System ein wenig kennenzulernen.
Ich verwendete es aber wie Windows 7. Ich bewegte mich fast ausschließlich im Desktop und das ist auch nach wie vor so. Inzwischen habe ich nämlich auch meinen Rechner auf Windows 8 gebracht.
Auch in meinem Umfeld haben inzwischen schon ein paar upgedated und zwar vor allem aus dem Grund, weil es im Moment einfach sehr billig ist, wenn man die Download Variante verwendet. (Tipp: Zunächst im Internet informieren, wie man sich da dann eine DVD brennen kann und wie der Upgrade Mechanismus funktioniert, damit man beim Aktivieren dann keine Schwierigkeiten hat und das alte System nochmals aufsetzen muss.)
Ich habe neu installiert und nicht direkt upgedated. Außerdem sollte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich durch das Gründerprogramm von Microsoft eine kostenlose Lizenz habe. Das Programm EasyTransfer habe ich verwendet, das einem viele Einstellungen sichert und dann am neuen Betriebssystem wieder aktiviert(Migwiz.exe findet man wie auch früher auf der DVD unter support).

Ich will mich jetzt aber auf ein paar praktische Anwendungstipps konzentrieren (Außerdem will ich nicht erklären, wie das jetzt mit App Store und Desktop Applikationen und dergleichen ist. Ich gehe davon aus, dass man schon ein wenig darüber gehört hat.):

Zunächst ein paar Bemerkungen zu den Kacheln:
Wie beendet man eigentlich eine App?
Nach unten schieben. Also mit der Maustaste nehmen und nach unten schieben. Ich habe keinen berührungssensitiven Monitor, also mache ich alles mit der Maus.
Ob man eine App eigentlich beenden soll oder einfach die nächste aufmacht, ist Geschmackssache. Für den Rechner ist es egal. Er unterbricht die App und wenn er keinen Speicher mehr hat, beendet er sie.

Kacheln sortieren
Installiert man Programme, vor allem “alte” Programme, hat man schnell einen Haufen unübersichtlicher Kacheln am Startbildschirm.Vollbildaufzeichnung 22.11.2012 154231
Da kann man dann mal aufräumen und die entfernen, die man eh nie von dort starten wird und dann neu gruppieren.
Entfernen der Apps: Mit rechter Maustaste markieren und dann im Menü unten (nennt sich Command Bar, das Menü oben heißt Navigation Bar.) entfernen. Mit gedrückter Shift Taste kann man auch gleich mehrere Markieren. Löscht man zuviel, dann holt man es sich durch die Suche wieder zurück: In der sogenannten Charms Bar (Maus nach ganz rechts) auf die Lupe klicken. Die Kacheln sind ja nur Verknüpfungen, daher sind die Programme nicht gelöscht.
Durch Drag and Drop kann man sich einfach die übrigen Kacheln in Gruppen zusammenstellen. Will man diese Gruppen benennen, so macht man die Sache mal kleiner. Das funktioniert mit dem sogenannten Semantic Zoom: Ctrl und Mausrad nach unten (oder Ctrl und '-').
Und dort dann mit der rechten Maustaste die Gruppen benennen. Man kann hier auch schön die Gruppen umsortieren.
Vollbildaufzeichnung 22.11.2012 155020
Neue Konzepte: Suchen, Teilen, .. Semantic Zoom,  Navigation- und Commandbar
Semantic Zoom, ist so ein Bedienkonzept, wie die ganzen Sachen in der Charms Bar, die ganz allgemein funktionieren. D.h. auch in den anderen Apps, nicht nur im Startmenü, verwendet man diese Sachen. Hat man gerade z.B. die Wikipedia App offen, dann versteckt sich die Suchfunktion in der Charms Bar. So ist es auch mit den Einstellungen und Drucken (Geräte) und weiterschicken (Teilen).
Das macht die Verwendung der Apps auch so simple, wenn man das mal verstanden hat, bedient man praktisch alle gleich. Dass die Apps diese Sachen unterstützen, dafür sorgt der Prozess, wenn man als Entwickler eine App in den Store bekommen möchte.
Die Charms Bar kann man auch über Windows Taste + ‘c’ einfach erreichen.

Praktische Tastaturkürzel
Es gibt überhaupt mehr Tastaturkürzel, die sehr praktisch sind. Vieles, das man bisher auch verwendete (verwenden konnte), wird auch weiterhin unterstützt.
Will man eine Applikation starten, dann einfach Windows Taste und den Namen der App eintippen (z.B. Excel). Oder Windows + e für Explorer. Windows + ‘f’ für Dateien suchen.
Diese Sachen funktionieren natürlich auch wenn man im Desktop ist.
Praktisch ist auch, dass die ESC Taste einem fast überall wieder zurückbringt.
Was ich immer als erstes mache, ist die Desktop Kachel an erste Stelle im Startmenü zu platzieren, damit kann man nach dem Einloggen einfach auf Return drücken und landet im Desktop.
Das Kachelmenü sieht man dann oft lange nicht mehr, nur bei der Suche oder wenn man ein Programm starten muss, dass man nicht in der Taskleiste fixiert hat.
Etwas störend ist am Anfang, dass man wenn man eine Datei öffnet, sich häufig eine App als zu öffnende Applikation vordrängelt. So geschieht es bei Bildern oder pdf Dateien. Man kann das aber leicht umstellen (Wird einem beim ersten Mal sowieso angeboten). Und später über ÖffnenMit einstellbar oder in der Systemsteuerung mit  Standardprogramme festlegen (Dort habe ich z.B. das Desktop Programm Fotogalerie als Standard für die verschiedenen Bildformate als Standard festgelegt).

Windows 8 Features
Die neuen Features erarbeitet man sich so nach der Reihe.
Wie das tolle Datei Backup, dass alles sichert, was in den Bibliotheken abgelegt ist. Die Bibliotheken nutzen! -Viele haben das in Windows 7 noch nicht verwendet, jetzt wird es Zeit.
Unicular 22.11.2012 161327
(Der Windows Explorer zeigt jetzt auch die Ribbon Bar.)

Will man übrigens eine komplettes Systemabbild machen, dann findet man das in der Systemsteuerung Windows 7 Dateiwiederherstellung (Heißt wirklich 7 !).
7 - Systemsteuerung 22.11.2012 161346
Wie kommt man eigentlich schnell in die Systemsteuerung?
Im Desktop in der Charms Bar auf Einstellungen und dort dann die Systemsteuerung anklicken.
Oder die Suche verwenden (also Windows Taste + Systemsteuerung eintippen.
Es gibt sicher auch einen direkten Shortcut.
Aber was ganz toll ist, das man sich als Entwickler merken sollte:
Vollbildaufzeichnung 22.11.2012 161956Windows + ‘x’ öffnet ein kleines Menü, wo ein Link zur Systemsteuerung ist, aber auch so praktische Sachen wie Eingabeaufforderung als Administrator eingetragen ist.






Hyper-V und Vmware vertragen sich nicht.
In meiner Version von Windows ist die Virtualisierung Hyper-V dabei, daher verwende ich die jetzt statt VMWare, leider funktioniert nicht beides. So muss man Hyper-V deaktivieren, dann den VMWare Player installieren um so die alten VMWare Images zum Laufen zu bringen.

Office
Der Umstieg bei mir war nicht nur auf das neue Betriebssystem sondern auch gleichzeitig auf Office 2013. Und jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das ein Verdienst des Betriebssystems oder der neuen Office Clients ist, die Verbindung zu den Online Speichern, wie Skydrive oder Office 365 funktioniert viel besser. So schafft es OneNote endlich die Verbindung immer tadellos zu halten. Und da ich inzwischen ein begeisterter OneNote Nutzer bin, ist das ein riesiger Vorteil für mich.

Cloud
Loggt man sich mit einem Microsoft Konto an, dann werden Einstellungen, Kontakte und solche Sachen synchronisiert (Man kann vieles in den Einstellungen aktivieren oder deaktivieren.)
Vollbildaufzeichnung 22.11.2012 155417
Das erzeugt schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man dann den zweiten Rechner aufsetzt, dasselbe Konto verwendet und dann die Favoriten im Browser, das Hintergrundbild usw. schon da sind.

Was gibt es noch unter Windows 8:
Virusscanner
Dass ein Virenscanner dabei ist, ist auch super. Ich habe auch vorher schon den von Microsoft benutzt (Security Essentials), da er kostenlos einsetzbar war, mal sehen, wie sich das weiterentwickelt, ob ich diesen bald deaktivieren muss und einen anderen installieren muss.
Man sollte unbedingt nach der Windows 8 Installation mal Defender aktualisieren, damit er gleich die neuen Dateien erhält. (Starten z.B. mit Windows + “Defender” + Return und dann dort aktualisieren klicken).
Kindersicherung (Family Safety)
Die habe ich auch bisher schon für meinen Sohn unter Windows 7 am Notebook verwendet. Man musste sich das Paket halt extra runterladen, jetzt ist sie dabei.

Im Enterprise Umfeld
Als Administrator in einer Firma muss man sich mit dem Problem beschäftigen, was man erlaubt im Hinblick auf Verknüpfung mit Online Diensten, wie Skydrive. Auch das Einloggen via Microsoft ID ist natürlich genial, weil man so viel abgeglichen wird, wenn man mehrere Rechner benutzt, aber ob man das als Firma will?
Im Prinzip musste sich der Administrator auch jetzt schon damit beschäftigen, welche Medien man wie benutzen darf (Facebook, Spiele, ..?) und welche Dienste zum Datenaustausch eingesetzt werden dürfen (Dropbox, …).
Jetzt ist es einfach stärker im System verankert und ist leichter zu installieren.
Für den Privatgebrauch sind diese Sachen natürlich alle sehr praktisch. Schnell mal was in Skydrive gesichert (oder andere Dienste, die sich sicher auch in das Teilen Menü reinhängen werden.).
So wird man sich im Firmeneinsatz vermutlich auch weiterhin via Active Directory (ob jetzt in der Cloud oder noch im Haus) anmelden und den Account dann aber nicht mit der Windows Id verknüpfen. Somit kann man keine Apps vom Store installieren. Sind die Apps dann sinnlos? Nein, denn es gibt ja die Möglichkeit Apps auch zu installieren, die nicht vom App Store kommen (Suchbegriff: line-of-business Windows Store apps).
Ich bin gespannt, wie sich das in dem Bereich entwickelt.

Dateiversionsverlauf, Indizierung einrichten
Dateiversionsverlauf habe ich schon erwähnt. Ist schnell eingerichtet, aber man muss es explizit machen. Bei mir werden die Dateien auf ein externes Laufwerk gesichert.
Indizierung konfiguriert, damit mir die Suche alles findet, was ich will.

Allgemein
Ansonsten habe ich eigentlich nicht wirklich das Gefühl, dass sich das Betriebssystem geändert hat. Da ich eigentlich bisher keine App verwende und so ausschließlich im Desktop arbeite. Ich teile auch den Bildschirm bisher nie, man könnte so mehrere Apps gleichzeitig offen haben, oder den Desktop und daneben eine App.
Trotzdem reizt es mich, einmal eine App zu bauen und auch ein Windows RT Gerät, dass nur diese Kachel Welt dann kennt, wäre interessant.
Diese vielen Anleitungen, wie man ein gewohntes Startmenü bekommt, wie man das Aussehen wieder Windows XP/7 ähnlicher bekommt, die interessieren mich eigentlich nicht. Ich finde, man muss mit den Standardsachen leben lernen. Ich kann mich gut an die Leute erinnern, wie sie alles deaktiviert haben, als sie von Windows NT oder 2000 auf XP umgestiegen sind. Inzwischen verwenden sie alle die Suche und wollen nicht mehr überall die alten Menüs haben. Oder wie sie gejammert haben, als mit Office 2003 die Ribbon Bar kam.
Windows 8 fühlt sich ein wenig so an, als hätte man zwei Betriebssysteme laufen. Und der Trick dabei ist, dass man so automatisch auch den Umgang mit der App Store (Kachel, Metro, wie immer man will) – Welt lernt.
Soll man umsteigen?
Wenn man nicht eine neue Funktion braucht, ist es wahrscheinlich unnötig, vor allem wenn man schon auf Windows 7 ist. Andererseits ist der Preis doch sehr günstig bis Ende Jänner. Aber der Aufwand einer Neuinstallation ist auch nicht zu unterschätzen, bis man wieder alles so hat, wie man will. Durch das neue Startmenü und durch die erstmals integrierte Cloudanbindung ist der Reiz des Neuen durchaus da. Mir gefällt es, aber mir hat auch als einer der Wenigen, Windows Vista gefallen. Die Verzahnung von Online Diensten mit dem Betriebssystem macht ein leichtes Unbehagen. Microsoft verspricht zwar immer, die Daten nicht für Werbeaktivitäten zu nutzen (wie google) oder sie gar zu verkaufen, aber stimmt das wirklich alles so? Für Menschen die große Bedenken diesbezüglich haben, ist es wohl nicht so empfehlenswert, die haben meiner Meinung nach mit Windows 7 die Obergrenze erreicht und müssen sich in Zukunft wohl mit ausgewählten Linux Varianten anfreunden. So drastisch ist es jetzt mit Windows 8 noch nicht, aber man sieht die Zukunft ein wenig. Wie Google und Apple, will auch Microsoft die Cloud ins Zentrum stellen.
Ich denke, wenn man jetzt dabei ist, ist der Schock beim Umstieg auf die nächsten Versionen geringer (Alles in der Cloud? Keinen Desktop mehr? – Wer weiß?!).

Vielleicht sollte man einen Link dazufügen, für Jene, die sich näher informieren wollen:
http://windows.microsoft.com/de-DE/windows/how-to