Montag, 26. August 2013

Mit der Familie im Naturkundemuseum



Als stolzer Besitzer einer Freund/Fan Karte (Fran Card), die es mir erlaubt ein Jahr lang kostenlos ins Museum zu gehen (inkl. Begleitung und noch alle möglichen Vorteile), sollte ich doch wohl irgendwann mal Zeit finden, das wirklich auszunutzen.
Doch es ist schwierig, wenn so viel andere Sachen im Moment wichtiger erscheinen.
Gestern haben wir (Meine Frau Lisi, Alexander und ich) uns aber endlich das neue Naturkundemuseum angesehen, das im März eröffnet hat.
Alexander, der gerade acht Jahre alt geworden ist, war ja zunächst nicht sehr begeistert. Seine Grundeinstellung: "Das ist langweilig! Ich will fernsehen oder Computer spielen!", musste durch demonstrative Entschlossenheit überdeckt werden.

Das Naturkundemuseum ist im Joanneumsviertel untergebracht, Eingang also über diese bekannte Rolltreppe nach unten.
Die Räumlichkeiten sind ganz modern erschlossen, mit schönem Lift usw. und die einzelnen Räume schön restauriert.

Um es gleich vorwegzunehmen, es hat uns allen sehr gut gefallen.
Es ist wirklich schwer, negative Sachen zu finden.


Die Pilzeausstellung ist toll gemacht! Die Pilze künstlich, enorm aufwendig, nachgebaut und sie wirken trotzdem echt.
Die Mineraliensammlung - gewaltig. Auch die kleinen Versuche, die man durchführen kann, um zu erklären, wie man die Steine bestimmen kann, waren toll und verständlich.
Die Versuche zu erneuerbaren Energien haben mich nicht so beeindruckt, aber dafür das Bergwerk. Eine alte Wendeltreppe führt nach unten, ganz knapp geht es sich aus, wenn jemand gerade raufgehen muss.
Und unten dann ein kleiner Raum, ein beladener Hunt, ein paar Schienen am Boden, die Wände gut gemacht, die Höhe, das Licht, super! Ich bin natürlich mal gleich mit dem Kopf an einem Balken angerannt, aber das gehört wohl dazu. :-)
Der muffige Duft, der sonst oft in solchen Räumen vorherrscht, fehlte zum Glück, auch ist es zu sauber und die Notausgänge sind sichtbar, aber für mich war das wirklich ein Highlight, dass man durch so einen kleinen, einfachen Aufbau, schon dieses leicht beklemmende Gefühl eines Kohlebergwerks vermitteln kann.

Sehr schön natürlich auch die präparierten Tiere, z.B. den Geparden mit den daneben aufgestellten Skeletten, den man immer wieder auf Werbeplakaten sieht, aber auch die Sammlung der Pflanzensamen haben beeindruckt.
Überraschend lange waren wir in dem Raum mit den geologischen Versuchen, Alexander wollte alles ausprobieren. Die versteinerten Tiere und die uralten Skelette irgendwelcher Ausgrabungen haben ihn ebenfalls fasziniert.
Bei den präparierten Vögeln und Insektenmodellen kamen wir schneller voran.

Im Museumsshop wurde natürlich auch wieder eingekauft und es war wirklich ein ganz toller Nachmittag.
Auch Alexander war sehr begeistert, es gab auch kein Murren, dass die Beine schon schwer werden oder ähnliches. Es wurden aber auch einige seiner Interessen ganz gut abgedeckt und wir waren richtig neugierig, was sich da noch so alles verbarg in den nächsten Räumen.
Ich bin gespannt, wann wir wieder mal hinmüssen. Spätestens, wenn sie mal einen Meer- oder Fischschwerpunkt haben.

Besonders fand ich noch, dass sie durchaus einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit zeigten, die kartographischen Arbeiten, Funde und Ausgrabungen in der Region sind ihnen sehr wichtig.


Zuviel gelobt, aber was soll man machen.

Manchmal wusste ich nicht so recht, wo man gehen darf und wo nicht. Der Rundgang ist meiner Meinung nach etwas zu dezent gekennzeichnet. Gewundert hat mich, dass Alexander immer wusste, was man angreifen darf und was nicht, er ist aber auch da wohl eher ein vorsichtiges Kind, nicht wie mein Papa, der den Alarm im Zeughaus zweimal auslöste. :-)
Ich glaube, das Naturkundemuseum hat durchaus seinen Platz neben den anderen Naturkundemuseen in Österreich. Das Konzept es eher kleiner zu halten und dafür wechselnde Ausstellungen, sollte wohl aufgehen. Die Schwammerlausstellung ist nur noch zwei Monate zu sehen und sollte man gesehen haben! :-)

Grundsätzlich war das natürlich ein ganz anderer Museumsbesuch, als in den letzten Jahren, in denen ich fast nur das Kunsthaus besucht habe, das zeitgenössische Kunstwerke zeigt.
Der Gesamtbetrieb Universalmuseum Joanneum besteht eben aus vielen Bereichen. Es freut mich immer, dass wir (Graz, Steiermark, Österreich) uns das leisten können und wollen.

Ein Besuch hilft bestimmt, das zu unterstützen. Obwohl ich mir da seit gestern keine Sorgen mehr zu machen brauche. Ich war sehr überrascht, so viele Besucher zu sehen. Lag vermutlich aber hauptsächlich am Wetter, viele waren mit Kinder unterwegs. 
Und die Leute ohne Kinder, wo waren die gestern? - Vermutlich Kindheitsdefizite ausgleichen, also vorm Fernseher sitzen oder am Computer spielen! :-)