Montag, 1. Oktober 2012

Kunsthaus Graz - Die Ausstellung Cittadellarte. Teilen und verändern

Aufgebaut wie eine kleine Stadt aus Holz, mit Markthalle, Brücke, Karussell, Werkstätten, Kino, Wald, Hauptplatz, ... werden Projekte vorgestellt, die etwas mit teilen und verändern zu tun haben.

Die einzelnen Projekte sind sehr unterschiedlich und sie präsentieren sich auch sehr unterschiedlich. Z.B. wird das Projekt alte Fahrräder sammeln und daraus Lastenräder bauen gezeigt oder stellt ein Kunstprojekt und dessen Auswirkungen vor, bei dem die Bevölkerung einer italienischen Stadt 2011 mitgemacht hat, sich mit zeitgenössische Kunst-Produktion zu beschäftigen.
Bei jeder Station kann man auch selbst sich irgendwie beteiligen. An einer Stelle gibt es sogar was zu essen, das wirklich sehr ungewöhnlich für eine Kunstaustellung ist.

Der Preview-Ausstellungsrundgang, den Lisi und ich, mitmachen durften, machte wieder Kuratorin Katrin Bucher-Trantow. Da es sehr laut war, habe ich nicht alles gehört, aber sie bemüht sich immer sehr, das Grundkonzept verständlich rüberzubringen.

Auch der italienische Künstler Michelangelo Pistoletto war anwesend, von dem aus diese Kunstreihe/idee/aktion Cittadellarte stammt.

Ich glaube das Thema: Teilen und verändern ist sehr modern. Durch die Finanzkrise denken viele mehr an Nachhaltigkeit, Nachbarschaftsnetzwerke usw.
Die ganzen Aufbauten aus Holz sind richtig angenehm zu erleben (Geruch z.B.). Die einzelnen Stationen erfordern, dass man sich genauer damit auseinandersetzt, damit man sie versteht. Und es ist auch der Zugang immer ein anderer.
Man weiß auch nie genau, ob man etwas angreifen soll/darf ob man draufsteigen oder sich hinsetzen kann. - Was man hier machen soll.

Es waren Künstler anwesend, die zum Teil arbeiten, mit denen man ins Gespräch kommen konnte.

Die meisten präsentierten Arbeiten kann man wohl der Aktionskunst zuteilen. Die ist immer schwierig zu verstehen, finde ich. Es ist einfach leichter ein Bild anzusehen und dann weiterzugehen.

Durch den Rahmen mit der Stadt, ist die Sache aber geschickt verpackt. Es macht neugierig, was in dem Gewächshaus da drinnen ist, was das Zelt verbirgt usw.

Das Mitmachen in den einzelnen Projekten erfordert immer Mut, den ich nicht wirklich habe. Ich glaube, dass man schon ein wenig Künstler sein muss, dass einem das dann auch wirklich Spaß macht.

Die Ausstellung ist aber auch, wenn man nur konsumiert und sich Gedanken macht, auf jeden Fall einen Besuch wert!

Man kann sich auch vorher auf der Joanneum Homepage (Cittadellarte) ein wenig informieren, dann kann man zur Ausstellung Sachen mitnehmen, damit man dann z.B. beim nächsten Besuch gratis rein darf. - Teilen bringt ja immer was. :-)

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